„Normale“ Röntgenaufnahmen, die auch als konventionelle Aufnahmen bezeichnet werden, bilden nach wie vor die Grundlage der Radiologie, insbesondere in der Diagnostik der Lunge und der Knochen sowie der weiblichen Brust (Mammographie).
Konventionelle Röntgenaufnahmen erfolgen überwiegend als standardisierte Aufnahmen. Das heißt, in Abhängigkeit von der Körperregion und von der Fragestellung werden die zu untersuchenden Körperteile in festgelegten Positionen gelagert. Ebenso festgelegt ist hierbei der Winkel und der Abstand der Röntgenröhre. Diese Standardisierung gewährleistet eine Vergleichbarkeit entsprechender Röntgenbilder. Bei speziellen Fragestellungen reichen diese standardisierten Untersuchungen mitunter nicht aus, hier muss die Aufnahme individuell angepasst werden. Hierfür wird eine Durchleuchtungsuntersuchung benötigt.
Zur Anfertigung von Röntgenbildern werden Röntgenstrahlen benötigt, die in einer Röntgenröhre erzeugt werden. Röntgenstrahlen sind in der Lage „weiche“ Materialien wie menschliches Gewebe zu durchdringen. Beim Durchtritt der Röntgenstrahlen durch den menschlichen Körper wird ein Teil der Strahlen durch das Gewebe aufgehalten. Der Anteil der aufgehaltenen Strahlen hängt hierbei von der Dichte des Gewebes ab. Vom dichten Knochengewebe wird ein größerer Anteil an Strahlen aufgehalten als von Fett- bzw. Muskelgewebe oder gar der lufthaltigen Lunge. Ähnlich wie Licht führen Röntgenstrahlen zu einer Schwärzung eines Filmes. Solch ein Film befindet sich unmittelbar hinter dem Patienten. Die Schwärzung auf einer Stelle des Filmes ist um so stärker, je mehr Strahlen dort auftreffen. Deswegen stellen sich Knochen hell und Lungengewebe dunkel dar.
Bei der konventionellen Röntgenuntersuchung werden alle Anteile des Körpers, die im „Strahlengang“ liegen, in etwa gleicher Schärfe auf dem Röntgenfilm abgebildet, unabhängig ob sie nahe an der Röntgenplatte liegen oder von dieser entfernt sind. Bei einer Lungenaufnahme beispielsweise sind sowohl die Wirbelsäule als auch die Schlüsselbeine scharf abgebildet. Aus einer Aufnahme lässt sich hierbei nicht sicher feststellen was vorne oder hinten im Körper liegt. Ein Knopf auf der Brust sieht nahezu genauso aus wie ein Knopf am Rücken; genauso gut könnte dieser jedoch auch im Körper stecken. Aufnahmen, die nur einen bestimmten Tiefenbereich darstellen, erhält man mit Hilfe der konventionellen Röntgentomographie.